Jahresbericht Karate 2015

31.12.2015

Im Februar reisten Andreas Plöger (4. DAN) und ich in die USA nach Los Angeles; um an den Feierlichkeiten zum 50. Jubiläum unseres Sensei (Fumio Demura 9. DAN) teilzunehmen.

„In jedem Schwarzgurt steckt ein Weißgurt der niemals aufgegeben hat.“
Asiatisches Sprichwort

Im Februar reisten Andreas Plöger (4. DAN) und ich in die USA nach Los Angeles; um an den Feierlichkeiten zum 50. Jubiläum unseres Sensei (Fumio Demura 9. DAN) teilzunehmen. Jedes Jahr findet in L.A. eine Jubiläumsfeier dazu statt, doch das „goldene Jubiläum“ ist etwas ganz Besonderes: Karate-Ka’s aus aller Welt kamen zum gemeinsamen Training ins Hombu-Dojo (jpn. für Hauptsitz einer Stilrichtung) und nahmen am Turnier, an verschiedenen Zeremonien und dem großen Bankett teil.

Fabian Grunert, Andreas Plöger und Michael Stenke (Hamm, NRW) mit Sensei Demura beim Bankett in L.A. 
Fabian Grunert, Andreas Plöger und Michael Stenke (Hamm, NRW) mit Sensei Demura beim Bankett in L.A.

1965 zog es Sensei Demura von seiner Heimat Japan in die USA, um dort das Karate bekannt zu machen. Schon früh wusste er mit seinen Kampfchoreografien die Amerikaner zu begeistern. So konnte er sich durch öffentliche Vorführungen in Parks bis nach Hollywood vorarbeiten. Doch er blieb seiner Ausrichtung, dem traditionellen Karate und Kobudo, stets treu. Dadurch wird er als einer der wenigen in Amerika lebenden Japaner in seiner Heimat akzeptiert. Durch viele Wettkampferfolge und Vorführungen konnte er seinen Bekanntheitsgrad weiter steigern. Gleichzeitig baute er in Santa Ana, einem Vorort von Los Angeles, sein Dojo auf, welches im Laufe der Jahre eine der führenden Karate-Schulen der USA wurde.

Andreas Plöger und Fabian Grunert vor dem Hombu Dojo – dem Hauptsitz des Shito-Ryu Karate-Do Genbu-Kai 
Andreas Plöger und Fabian Grunert vor dem Hombu Dojo – dem Hauptsitz des Shito-Ryu Karate-Do Genbu-Kai

Weltweit bekannt wurde Sensei Demura, als er in den Filmreihen „Karate-Kid“ den Meister Mr. Miyagi (gespielt von Pat Morita) in den Kampfszenen doubelte und für die Kampfchoreografien verantwortlich war. Diese intensive Zusammenarbeit mit Hollywood war so prägend, dass der Dokumentarfilm über sein Leben und Wirken „The real Miyagi“ heißt. Dieser feierte an dem Wochenende seines 50. Jubiläums Weltpremiere – und wir durften im Kino live dabei sein.

Im März fanden in unserem Vereinsheim wieder einmal Kyu-Prüfungen statt. Um sich den nächsthöheren Gürtel umbinden zu dürfen, sind Gürtelprüfungen abzulegen, für die man zuvor viele Stunden trainiert haben muss. Denn nur durch das Wiederholen von Übungen und dem stetigen Verbessern der eigenen Leistung kann man sich den neuen Gürtel verdienen. Alle Prüflinge haben sich dieser Herausforderung mit Erfolg gestellt und Andreas Plöger als Prüfer überzeugt! Herzlichen Glückwunsch und weiter so!

Kyu-Grad, Gürtelfarbe Name
9. Kyu, Weißgurt Mayra Bubitz, Max Kossak, Grete Pries, Klara Pries, Beeke Wieseler, Deike Gesell, Arkhab Uziev, Adam Uziev
8. Kyu, Gelbgurt Frederik Kulak, Johannes Blunck, Tom Passau, Nikolas Schmidt
7. Kyu, Orangegurt Lennox Freund, Ole Jürgensen, Elisa Maria Strawe,
6. Kyu, Grüngurt Helen Biester, Mike Rieken
5. Kyu, Blaugurt Laura Froebel, Beeke Hons, Dorothea Konietzka, Manja Kruse

Die erfolgreichen Prüflinge! 
Die erfolgreichen Prüflinge!

Im Juni fand in Mijas (bei Malaga, Spanien) ein Karate und Kobudo-Lehrgang mit Senpai Kevin Suzuki (5. DAN) statt. Senpai Suzuki ist ein direkter und langjähriger Schüler von Sensei Demura, der aus gesundheitlichen Gründen leider nicht nach Europa fliegen konnte. Senpai Suzuki hat als kleiner Junge bei Sensei Demura im Hombu-Dojo angefangen Karate zu trainieren. Mittlerweile gehört er zu den höchsten Karate-Ka’s im Genbu-Kai und gibt sein Wissen und Können in seinem eigenen Dojo in Kalifornien weiter. Mit seiner Art und seinem Können begeisterte er alle Gäste gleichermaßen und zeigte, dass der Gedanke vom Genbu-Kai lebt.

Gruppenfoto nach dem Training in Mijas mit Senpai Kevin Suzuki (5. DAN) 
Gruppenfoto nach dem Training in Mijas mit Senpai Kevin Suzuki (5. DAN)

Unter der spanischen Sonne wurde natürlich viel trainiert, aber auch die Geselligkeit kam nicht zu kurz. So war dieses Seminar für alle Teilnehmer ein Highlight und ich freue mich auf das nächste Genbu-Kai Seminar.

"Im Karate geht es nicht um Gewinnen oder Verlieren, sondern um die Entwicklung des Charakters. Der Charakter des Karatekas ist das, was wirklich wichtig ist"Sensei Kenei Mabuni, 10. DAN (* 1918, † 2015)

Im Oktober nahmen Joachim von Oldenburg und ich im Sanga-Dojo des SC Pinneberg bei einem bundesweiten Karate Lehrgang mit Shihan Carlos Molina (8. DAN) und Shihan Kit Sien (7. DAN) teil. Dieser Lehrgang ist etwas Besonderes, da Carlos und Kit Sien unterschiedliche Stilrichtungen, und damit Kampfprinzipen verfolgen. Beide zusammen ergeben eine sehr fruchtbare Mischung. Es ist immer wieder erstaunlich, wie unterschiedlich und effektiv man eine gleichbleibende Angriffssituation lösen kann. Und genau das ist das Schöne am Karate: es gibt viele Möglichkeiten ein Problem zu lösen: Jeder kann seine eigene individuelle Lösung anwenden!

Gruppenfoto der Lehrgangsteilnehmer in Pinneberg 
Gruppenfoto der Lehrgangsteilnehmer in Pinneberg

Als Jahresabschluss haben wir diesmal alle Zuschauer eingeladen am gemeinsamen Weihnachts-Training teilzunehmen. Egal ob Eltern, Freunde oder Geschwister: Alle konnten bei diesem Training mitmachen und es freute mich sehr, dass sich so viele daran beteiligten. Alle hatten viel Spaß und die sonst nur zuschauenden Gäste konnten am eigenen Körper erfahren, wie Karate funktionieren kann – gar nicht so leicht, oder?! Die Kinder haben auch schon nach wenigen Trainingseinheiten viel gelernt, sodass sie den Eltern zeigen konnten wie, man sich behaupten kann.

Abschluss
Gemeinsames Training zum Jahresabschluss: Mit den sonst passiven Zuschauern! 
Gemeinsames Training zum Jahresabschluss: Mit den sonst passiven Zuschauern!

Ich freue mich sehr, dass wir für unsere Karate-Gruppe in Pönitz dieses Jahr einen weiteren Trainer gewinnen konnten: Carsten Lange (3. DAN) gibt seit Oktober jeden Dienstag das Training in unserem Vereinsheim. Vielen Dank für Deinen Einsatz und Deine Unterstützung für die SVg Pönitz!

„Carsten trainiert seit 1976 Karate und hat sich immer darum bemüht, die Kampfkunst Karate auch als Kulturgut zu vermitteln. Carsten beschäftigt sich seit vielen Jahren damit, was man im Volksmund „Real Karate“ nennen würde.

Dabei geht es nicht um Gewalt, sondern um die Fähigkeit, sich als Mensch weiter zu entwickeln. Karate für Erwachsene, besonders das bei Carsten, unterscheidet sich sehr von den sportlichen Formen, die weltweit vorherrschen. Karate ist kein Sport. Denn im Sport wird Karate hauptsächlich genutzt um sich im Wettkampf zu messen und zu vergleichen zu können. Genau da liegt der Fehler im System.

Karate ist so individuell wie wir Menschen selbst. Bei uns wird man nicht „gleich“ gemacht, sondern jeder kann sich so entwickeln, wie er ist. Nur die physikalischen Gesetze sind für alle gleich, und an denen arbeiten wir.

Karate Training bei Carsten Lange
Karate Training bei Carsten Lange

Natürlich ist auch das Verständnis für eine Sache bei Erwachsenen eine andere als bei Kindern. Kinder brauchen viel „Auslauf“, während Erwachsene den geistigen Wert einer Sache suchen. Jugendliche lernen sich zu behaupten in dem sie lernen und feststellen, zu was sie körperlich fähig sind. Dadurch wächst die Demut gegenüber der Gewalt und man weiß, dass es kein gutes Mittel ist, um Probleme zu lösen. Gleichermaßen ist man dadurch nicht mehr so schnell eingeschüchtert, wenn man in Situationen gerät, die Gefahr anzeigen. Wir freuen uns über jeden, der das einmal Kennenlernen möchte, und laden ein, bei uns mitzumachen. Kleidung und Prüfungen werden bei uns ebenfalls nicht so eng gesehen.“ (von Carsten Lange)

Mein besonderer Dank gilt auch dieses Jahr Joachim von Oldenburg und Volker Hilpert für ihre tatkräftige Hilfe bei der Vereinsarbeit! Auch bei Ilka Bartels möchte ich mich bedanken, da sie mich seit Ende des Jahres „bei den Lütten“ unterstützt!

Karate

Karate ist für alle Altersgruppen eine sehr gute Möglichkeit, körperlich und mental fit zu werden und dies auch zu bleiben. Diejenigen, die diese Kampfkunst seit längerem trainieren, wissen: Karate kann man ein Leben lang ausüben. Man wird immer wieder etwas Neues dazu lernen und verbessern können - wenn man konsequent trainiert. Das ist der Weg des Lebens und der des Karate: Das Karate-Do.

Für alle Interessierten zum „Zugucken“, Ausprobieren oder zum Wiederanfangen:
Ich möchte mich bei allen Karate-Ka sowie dem Vorstand der SVg Pönitz recht herzlich für ein sportlich sehr erfolgreiches Jahr bedanken. Ich freue mich auf das kommende Karate-Jahr und wünsche allen Mitgliedern und deren Familien viel Freude, Gesundheit und Erfolg für 2016! In diesem Sinne: Vielen Dank – Domo arigato.

Mit sportlichem Gruß
Fabian Grunert

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Trainingszeiten-Übersicht 01/2024 
Trainingszeiten-Übersicht 01/2024

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